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Arbeitsgemeinschaft deutscher Rotkreuz-Museen tagt in Schlangen

Schlangen. 2016 war die Arbeitsgemeinschaft deutscher Rotkreuz-Museen in der Bundeshauptstadt Berlin zu Gast. Am vergangenen Wochenende zog es die etwa 50 Delegierten zu ihrer jährlichen Tagung nach Schlangen. Die Frage, wie sich das Museum der Zukunft kindgerechter präsentieren kann, war ein Thema.

Der Auftakt der dreitägigen Veranstaltung hatte hochherrschaftlich mit einem Empfang im Detmolder Schloss begonnen. Ein Höhepunkt des Abends war eine exklusive Schlossführung mit Maria Prinzessin zur Lippe. Sie ist zugleich Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Detmold und Mitglied des Vorstands der Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung in Westfalen-Lippe.

Das eigentliche Arbeitstreffen fand tags darauf im Schlänger Bürgerhaus seine Fortsetzung. Dazu konnte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Prof. Rainer Schlösser, auch Bürgermeister Ulrich Knorr und den lippischen Landrat Dr. Axel Lehmann als Ehrengäste begrüßen.

Den Organisatoren der dreitägigen Veranstaltung, dem örtlichen Museumsverein und speziell Museumsvater Jürgen Reuter, sprach Schlösser gleich zu Beginn ein besonderes Lob aus: »Was ihr hier vor Ort auf die Beine gestellt habt, ist wirklich beachtlich.«

Mit nicht nur freundlichen Grußbotschaften wollte es der Ehrenpräsident des Deutschen Roten Kreuzes, Prof. Dr. Christoph Brückner, an diesem Morgen belassen. Im Sinne der Nachhaltigkeit müssten sich die DRK-Museen bundesweit kindgerechter präsentieren. Nur so sei das Wissen und Vermächtnis vergangener Generationen auch in Zukunft zu bewahren.

Brückner fand auch selbstkritische Worte. Das Deutsche Rote Kreuz sei nach Ende der NS-Diktatur 1945 zu schnell wieder zur Tagesordnung übergegangen. In diesem Zusammenhang erinnerte der DRK-Ehrenpräsident an die Nürnberger Prozesse gegen führende NS-Ärzte (1946/47). Vor dem Gericht hatte sich auch Karl Gebhardt, Leibarzt Heinrich Himmlers, zu verantworten. Ihm wurden zahlreiche medizinische Versuche an KZ-Häftlingen zur Last gelegt.

In seiner Verteidigungsrede, so Brückner, habe der Angeklagte eidesstattlich versichert, seit April 1945 auch Präsident des Deutschen Roten Kreuzes gewesen zu sein. Über Gebhardt, der 1948 hingerichtet wurde, und seine angebliche Tätigkeit für das DRK ist Brückner zufolge bis heute leider nur wenig geforscht worden.

Die Anwesenden waren sich bei der Tagung zudem in diesem Punkt einig: Auf die Historiker und Wissenschaftler warten auch in Zukunft noch zahlreiche wichtige Aufgaben. »Arbeitslos werden auch unsere Museen nicht«, betonte denn auch Professor Jürgen Bux, Vorsitzender der Rotkreuzgeschichtlichen Sammlung in Westfalen-Lippe, und bekam dafür breite Zustimmung.Quelle: Westfalen-Blatt Schlänger Zeitung, Schlangen
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